Allgemeines

Auf dem deutschen Markt befinden sich derzeit sehr viele verschiedene Hersteller für Autogasanlagen. Dabei unterscheidet man grundsätzlich in 2 Systeme der Gaseinblasung und der Gaseinspritzung.

Gaseinblasung: Ist ein Anlagentyp bei dem das flüssige Gas, vor der Einblasung, in einem Verdampfer "erhitzt" wird und über die Einblasventile in den Brennraum gelangt. Dies ist derzeit der verbreitetste Anlagentyp. Die Gemischanpassung erfolgt über ein eigenständiges Kennfeld im Gassteuergerät. Dieses Kennfeld muss meist in einer aufwendigen Kalibrierarbeit ermittelt werden und ist oft sehr störanfällig.

Gaseinspritzung: Ist ein Anlagentyp bei dem das flüssige Gas direkt eingespritzt wird. Dadurch bleibt die erforderliche Kühlung erhalten. Dieser Anlagentyp wird derzeit nur von Vialle (Vialle LPi) und Icom (Icom JTG) vertrieben. Die Gemischanpassung wird weiterhin vom Benzinsteuergerät geregelt und nur an das Gasteuergerät weitergeleitet. Dadurch kommt es seltener zu Fehlern.

Derzeit werden beide Anlagentypen angeboten. Die kostengünstigere Variante ist meist der Verdampfertyp, da dieses System schon länger auf dem Markt ist. Ich persönlich empfehle aber die Gaseinspritzung, da diese moderner und "sicherer" ist und Additive wie z.B. Flash Lupe nicht benötigt werden.

 

technischer Aufbau

Vialle LPiVialle LPi

 

 

 

 

 

 

Flüssiges Autogas gelangt unter Druck bis zu den Gaseinspritzventilen. Im LPi-System enthalten ist ein Gastank mit integrierter Membranpumpe. Diese Membranpumpe erzeugt im Autogas-System einen Betriebsdruck von 5 bar und pumpt das flüssige Autogas zur Druckregeleinheit. Die Druckregeleinheit regelt den Druck im System und beinhaltet außerdem ein Ventil, welches geöffnet wird, wenn eine Umschaltung von Benzin auf Gas stattfindet. Das flüssige Autogas erreicht dann die Gaseinspritzventile, die im Ansaugkrümmer eingebaut sind.

Überschüssiges Autogas wird über eine Rücklaufleitung und Druckregeleinheit zum Gastank zurück geführt. Die Gaseinspritzventile werden von dem LPG-Steuergerät (LPE) angesteuert. Dazu werden die Signale der Benzineinspritzventile verwendet, die vom originalen Motorsteuergerät (ECU) ausgelesen werden. Dieses Gassteuergrät bietet bei Bedrf eine Diagnose und Einstellmöglichkeit.

 

Icom JTG

Funktionsweise ähnlich der Vialle LPi. Es gibt nur kein richtiges LPG-Steuergerät sondern lediglich eine Umschaltbox. Diese Umschaltbox verlängert die Benzineinspritzzeiten und den geringen Mehrbedarf an Autogas sicherzustellen. Diese Umschaltbox besitzt keinerlei Diagnose oder Einstellmöglichkeiten. Die Motorregelung übernimmt vollständig das originale Benzinsteuergerät.

Icom JTG HP (Direkteinspritzung)

Die fünf wichtigsten Bauteile:
- Tank
- Einfüllstutzen
- Umschalter/Anzeige
- Steuergerät
- Hochdruckpumpe LPG/Benzin
- Verteiler

Die icom JTG HP verwendet das originale, programmierbare Steuergerät, das die Firma Icom speziell für Ihren Motor entwickelt und optimal auf ihn abgestimmt hat.

Das Einmalige an der Anlage ist, dass Icom als einziger Autogasanlagen-Hersteller kein zusätzliches Einspritzsystem für Flüssiggas einbaut, sondern das Benzineinspritzsystem des Fahrzeugherstellers nutzt. Daher können Sie nach dem Einbau der icom JTG HP jederzeit ohne einen Tropfen Benzin ausschließlich mit LPG fahren – das kann kein anderer.

Ihr Vorteil:
– günstige Montage
– geringer Wartungsaufwand
– unkomplizierte, zuverlässige Funktion
– Sie verbrauchen nur dann Benzin, wenn Sie es wollen

 

Verdampfer

Verdampferanlagen


Das Autogas gelangt vom Tank über Eigendruck von etwa  8 bar in einer Leitung unter dem Fahrzeug zum Verdampfer.
Dieser wird über das Kühlwasser des Motors beheizt und das Flüssiggas wechselt den Aggregatzustand (flüssig --> gasförmig).
Vom Verdamfer gelangt das Gas über den Gasfilter zum Gasrail und
wird in den Ansaugkrümmer eingesaugt.
Das Gasrail wird vom Gas-Steuergerät für jeden Zylinder individuell angetaktet.

Öffnungszeiten: Mo-Fr 8.00 Uhr - 17.00 Uhr; Sa nach Vereinbarung